Die Rolle von Hyaluronsäure in der Wundheilung

Bildquelle: Beyerlein Ronald

Was ist die Hyaluronsäure?

Hyaluronsäure ist ein saures, hochvisköses, stark wasserbindendes Glykosaminoglykane (GAG) aus 1,4-verknüpften Hyalobiuronsäure-Einheiten (beta-Glucuronido-N-acetylglucosamin). Sie kommt im Organismus in der Grundsubstanz des Bindegewebes, in der Gelenkschmiere, Nabelschnur, Haut und im Glaskörper des Auges vor. Ihre Abbau erfolgt durch die Hyaluronidase, beta-Glucuronidase und N-Acetylglucosaminidase. Primäre reguliert die Hyaluronsäure die Zellpermeabilität, verhindert das Eindringen infektiöser Keime und ist selbst eine Gleitsubstanz.

Eigenschaften der Hyaluronsäure:

  1. Feuchtigkeitsspeicherung: Hyaluronsäure hat eine außergewöhnliche Fähigkeit, große Mengen an Wasser zu binden. Diese Eigenschaft trägt zur Aufrechterhaltung einer optimalen Feuchtigkeitsbalance in der Wunde bei. Die angemessene Feuchtigkeit spielt eine entscheidende Rolle für das Zellwachstum und die Zellmigration, die für eine effektive Wundheilung erforderlich sind.
  2. Förderung der Zellmigration und -proliferation: Hyaluronsäure interagiert mit spezifischen Rezeptoren auf der Oberfläche von Zellen und fördert dadurch deren Bewegung zur Wundstelle. Darüber hinaus kann sie das Zellwachstum stimulieren, was zu einer beschleunigten Heilung beiträgt.
  3. Entzündungshemmung: Hyaluronsäure besitzt entzündungshemmende Eigenschaften, da sie die Freisetzung von entzündungsfördernden Molekülen reduzieren kann. Eine übermäßige Entzündungsreaktion kann die Wundheilung verlangsamen, daher kann die entzündungshemmende Wirkung von Hyaluronsäure die Heilungszeit verkürzen.
  4. Gewebsregeneration und Narbenbildung: Hyaluronsäure fördert die Produktion von Kollagen, einem Hauptbestandteil der extrazellulären Matrix. Dies unterstützt die Bildung von neuem Gewebe in der Wunde und kann helfen, die Bildung von überschüssigem Narbengewebe zu reduzieren.

Aufgrund dieser positiven Eigenschaften wird Hyaluronsäure häufig in der Wundbehandlung eingesetzt. Es gibt verschiedene Formen von Hyaluronsäure-Produkten, wie Gele, Salben oder Sprays, die direkt auf die Wunde aufgetragen werden können, um die Heilung zu unterstützen. In einigen Fällen kann auch die Injektion von Hyaluronsäure in die Wunde erwogen werden, um die Wundheilung zu fördern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Anwendung von Hyaluronsäure in der Wundbehandlung von verschiedenen Faktoren abhängt und immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen sollte.

Quellen:

Vita4derm

Eine aus 18 Studien zusammengefasste Metaanalyse zeigte, dass bis zu 83% der älteren Menschen in Institutionen subnormale Ernährungsparameter haben.
Um einer Mangelernährung vorzubeugen, sollte eine energiereiche Kost mit hoher Nährstoffdichte zu sich genommen werden. Dabei sollte auf eine abwechslungsreiche Kostzusammenstellung aus Milch und Milchprodukten, Gemüse, Obst, Vollkornprodukten sowie Fisch und Fleisch geachtet werden. Wenn keine umfassende Versorgung mit allen benötigten Nährstoffen über die Nahrung stattfindet, kann mit Nahrungsergänzungsmitteln unterstützt werden.
Eine Einnahme sollte zuvor mit dem Arzt besprochen werden.

www.vita4derm.de

Was ist Mangelernährung?

Malnutrition ist der Fachbegriff für eine Mangelernährung, also eine Fehlernährung, die bei jedem Menschen, egal ob normal-, unter- oder übergewichtig, auftreten kann. Durch eine zu einseitige Ernährung erhält der Körper nicht die benötigten Nährstoffe wie z.B. Mineralstoffe, Fette und Eiweiße. Folgen daraus können ein Gewichtsverlust, eine Infektanfälligkeit (geschwächtes Immunsystem), ein Appetitverlust, eine verminderte Leistungsfähigkeit oder eine verlangsamte Wundheilung sein. Im Gegensatz dazu steht die Unterernährung. Hierbei werden zu wenig Kalorien aufgenommen und deshalb wird der Energiebedarf nicht gedeckt was zu einem Gewichtsverlust führt.

Risikofaktoren für eine Mangelernährung sind
zum Beispiel:

  • Krankheiten oder Operationen
  • Psychische Probleme (z.B. Depression, Demenz)
  • Verlust des Geruchs- oder Geschmacksinnes
  • Appetitlosigkeit
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Stoffwechselstörungen
  • Isolation / Einsamkeit / Verlust des Partners
  • Fehlende Selbstständigkeit beim Einkaufen / Kochen
  • Kau- und Schluckstörungen
  • Zeitnot

Eine Mangelernährung können Sie an folgenden Anzeichen / Symptomen erkennen:

  • Appetitlosigkeit
  • Einseitige Ernährung
  • Weglassen von Mahlzeiten
  • Ungewollter Gewichtsverlust
  • Zu locker sitzende Kleidung
  • Müdigkeit
  • Körperliche Schwäche
  • Abbau von Muskelmasse
  • Austrocknungserscheinungen (z.B. Mundtrockenheit)
  • Teilnahmslosigkeit

Vorbeugung einer Mangelernährung

Um einer Mangelernährung vorzubeugen, sollte eine energiereiche Kost mit hoher Nährstoffdichte zu sich genommen werden. Dabei sollte auf eine abwechslungsreiche Kostzusammenstellung aus Milch und Milchprodukten, Gemüse, Obst, Vollkornprodukten sowie Fisch und Fleisch geachtet werden. Wenn keine umfassende Versorgung mit allen benötigten Nährstoffen über die Nahrung stattfindet, kann mit Nahrungsergänzungsmitteln unterstützt werden.

Eine Einnahme sollte zuvor mit dem Arzt besprochen werden.

Nährstoffe

Nährstoffe werden in Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße) und Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente) unterteilt. Nachstehend werden die verschiedenen Nährstoffe genauer betrachtet.

Kohlenhydrate sind die wichtigsten Energiequellen für den Körper und kommen vor allem in Zucker, Glukose oder Fruktose vor. Sie dienen dem zentralen Nervensystem, den roten Blutkörperchen und regulieren die Darmtätigkeit. Nach den Kohlenhydraten sind Fette die zweitwichtigste Energiequelle. Sie dienen dem Energiespeicher, der mechanischen Schutzfunktion und bieten einen Kälte- und Wärmeschutz. Außerdem werden Fette benötigt um die fettlöslichen Vitamine aufnehmen zu können.

Eiweiße, auch Proteine genannt, werden für den Aufbau von Muskulatur, zur Regulierung des Stoffwechsels und zum Aufbau von Haut, Binde- und Kollagengewebe benötigt. Proteine bestehen aus verschiedenen Aminosäuren wie z.B. Arginin und Glutamin.

Arginin ist besonders wichtig für das Immunsystem, den Kollagenaufbau und die Produktion von Wachstumshormonen. Dadurch ist es ein wichtiger Faktor für die Wundheilung.

Glutamin verhindert den Muskelabbau, dienst als ‚Entgifter‘ und unterstützt den Stoffwechselprozess.

Mikronährstoffe

Zu den fettlöslichen Vitaminen zählen A, D, E und K und zu den wasserlöslichen Vitaminen gehören unter anderem die B-Vitamine und Folsäure.

Die fettlöslichen Vitamine werden zum Aufbau von Zellen und Gewebe und zur Blutgerinnung benötigt.

Das Coenzym Q 10 ist mit den Vitaminen E und K verwandt. Es hat Einfluss auf die körperzelleigene Energiebereitstellung und fängt schädliche Sauerstoffverbindungen ab.

Vitamin D ist besonders wichtig für das Immunsystem, die Steigerung der Muskelkraft und die Knochen und Zähne. Es regelt auch den Calcium- und Phosphathaushalt.

Wasserlösliche Vitamine können nur in kleinen Mengen im Körper gespeichert werden und müssen deshalb täglich zu geführt werden, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann.

Vitamin B1 dient dem Nervensystem und dem Energiestoffwechsel.

Vitamin B2 ist wichtig für die Entgiftung und für die Haut, die Augen und die Nägel.

Vitamin B6 beeinflusst den Stoffwechsel, die Hormone und die Neven. Es unterstützt die Eiweißverdauung, die Entgiftung und das Immunsystem.

Vitamin B12 ist besonders wichtig für das Nervensystem. Des Weiteren hat es eine schützende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System. Ebenso ist es an der Zellteilung und der Immunabwehr beteiligt.

Vitamin C ist auch unter Ascorbinsäure bekannt. Es unterstützt das Immunsystem und fördert die Wundheilung. Des Weiteren hat es eine antioxidative Wirkung und wirkt einer Zellschädigung entgegen.

Folsäure ist an den Stoffwechselprozessen beteiligt und somit wichtig für die Zellteilung und das Wachstum.

Pantothensäure: Gehört ebenso zu den B-Vitaminen und wird auch als Vitamin B5 bezeichnet und spielt bei den Stoffwechselprozessen im Körper eine große Rolle. Es hilft bei der Energieproduktion, der Herstellung von Hormonen und Neurotransmittern, dem Zellschutz und der Wundheilung. Vor allem fördert es die Neubildung von Bindegewebe und unterstützt somit den Regenerationsprozess der Haut.

Spurenelemente werden für die optimale Aufnahme der Makronährstoffe benötigt. Sie sind für die Wundheilung wichtig und verbessern die Narbenbildung.

Zink, Selen, Chrom und Kupfer werden den Spurenelementen zugeordnet.

Zink regelt den Eiweiß-, Fett- und Zuckerstoffwechsel, stärkt das Immunsystem, senkt die Infektanfälligkeit, fördert das Wachstum der Zellen und unterstützt so die Wundheilung.

Selen ist bei den Stoffwechselprozessen beteiligt, wird für die Produktion der Schilddrüsenhormone benötigt, unterstützt das Immunsystem und bindet freie Radikale und schützt somit den Organismus.

Chrom beeinflusst den Kohlenhydrat-, Fett- und Proteinstoffwechsel. Es hat auch einen positiven Effekt auf die sportliche Leistung. Dadurch findet eine Muskelmassenzunahme statt und zugleich ein Fettmasseabbau.

Kupfer ist für den Stoffwechsel, das Immunsystem, die Psyche und die Haut, Haare und Knochen wichtig.

Quelle: www.vita4derm.de

Fortbildung zum Wundexperten ICW pünktlich zum 1. Advent abgeschlossen.

Pünktlich, einen Tag vor dem ersten Advent haben die beiden Kurse 2022-W-166 und 2022-W-259 den theoretischen Teil der Fortbildung zum Wundexperten®ICW mit der theoretischen Prüfung abgeschlossen.

Kurs 2022-W-166 Mainleus
Kurs 2022-W-259 Baiersdorf

Nach den beiden Monaten Oktober und November in denen die 29 Teilnehmer sich neben Anatomie und Krankheitslehre auch mit Lebensqualität und Paragraphen auseinandersetzen mussten, wartet nun nach der Weihnachtszeit die praktische Umsetzung der Theorie auf die Lehrgangsteilnehmer. Hier heißt es das Erlernte während eines Praktikums in der Praxis anzuwenden und zu vertiefen.

Anschliessend erfolgt der zweite Teil der Prüfung, das heißt die Absolventen des Kurses müssen das Erlernte anhand eines Fallbeispieles aus dem Praxiseinsatzes, mittels einer Hausarbeit nochmal der Prüfungskomission darlegen. Diese freut sich schon auf fachliche Therapiekonzepte sowie durchgeführte Edukationsmaßnahmen und Evaluationen.

Weltweiter Antidekubitustag 17.11.2022

Quelle: ICW e.V. 2022

Definition:
Die effektive Prävention von Dekubitus ist eine Kernaufgabe in der Pflege. Dekubitus gehen für
die Betroffenen mit schwerwiegenden Einschränkungen der Gesundheit und der Lebensqualität
einher, weshalb ihrer Entstehung entschieden vorgebeugt werden muss. In der Literaturübersicht
zum Expertenstandard werden Dekubitus in Anlehnung an die internationale Definition der NPUAP/
EPUAP/PPPIA (2014) wie folgt definiert:

„Ein Dekubitus ist eine lokal begrenzte Schädigung der Haut und/oder des darunter liegenden Gewebes, typischerweise über knöchernen Vorsprüngen, infolge von Druck oder Druck in Verbindung mit Scherkräften. Es gibt eine Reihe weiterer Faktoren, welche tatsächlich oder mutmaßlich mit Dekubitus assoziiert sind, deren Bedeutung aber noch zu klären ist“.

Quelle: DNQP, 2017, Expertenstandard „Dekubitusprophylaxe in der Pflege“, 2. Aktualisierung, Osnabrück

Die folgenden drei Patientenmerkmale stellen die wichtigste Faktoren für das Dekubitusrisiko da:

Beeinträchtigung der Mobilität

Störungen der Durchblutung

sowie beeinträchtigter Hautzustand bzw. bereits vorhandener Dekubitus

Mobilitätsbeeinträchtigungen können zu einer erhöhten und verlängerten Druck- und/oder Scherkrafteinwirkung führen und sich damit direkt auf das Dekubitusrisiko auswirken. Im Unterschied dazu beeinflussen Durchblutungsstörungen, ob peripher oder zentral, nicht direkt die Einwirkung von Druck- und Scherkräften, sondern schwächen die Gewebtoleranz gegenüber schädigenden Effekten der mechanischen Belastung und erhöhen damit indirekt das Dekubitusrisiko. Unabhängig davon führt eine lokale Ischämie ebenfalls zu Dekubitus, doch Schädigungen durch direkte Deformation weicher Gewebe sind wesentlich bedeutsamer. Ein beeinträchtigter Hautzustand oder bereits bestehender Dekubitus sind dagegen eher als globale Hinweise für ein vorliegendes Dekubitusrisiko und eine erhöhte Anfälligkeit der Haut für schädigende Effekte zu sehen. Diese Dreiteilung lässt sich als ein generelles orientierendes Rahmenmodell für die Einschätzung des Dekubitusrisikos verwenden.

Quelle: DNQP, 2017, Expertenstandard „Dekubitusprophylaxe in der Pflege“, 2. Aktualisierung, Osnabrück

Klinikum Kulmbach startet mit Wundsymposium zurück in die Live-Kongresse

140 Ärzte und Pflegekräfte informierten sich auf Einladung des Klinikums Kulmbach in der Himmelkroner Eventarena über den aktuellen Stand der Wissenschaft im Bereich Wundversorgung.

Wie versorgt man chronisch entzündliche Wunden? Wie wird ein Dekubitus oder eine diabetisch bedingte Wunde professionell versorgt? Wie behandelt man großflächige Tumore? Um diese und weitere Themen ging es beim diesjährigen „Wundsymposium“, zu dem das Klinikum Kulmbach eingeladen hatte.

140 Ärzte  und Pflegekräfte aus dem klinischen sowie niedergelassenen Bereich nahmen an der Fortbildungsveranstaltung teil.

Unter der Leitung von Dr. Marian Maier (Leitender Arzt Plastische und Handchirurgie am Klinikum Kulmbach) und Ronald Beyerlein (Pflegetherapeut Wunde ICW) wurde das Wundsymposium bereits zum zweiten Mal veranstaltet.

Fachärzte des Klinikums Kulmbach sowie der Universitätskliniken Nürnberg, Regensburg und Göttingen gaben dabei spannende Einblicke in den aktuellen Stand der Wissenschaft rund um chronische Wunden und Wundtherapien.

Die Referenten stellten häufig vorkommende Krankheitsbilder wie etwa Genitalwunden oder chronische Wunden, hervorgerufen durch Adipositas oder Lymphkarzinome vor. Ebenso vielfältig wie die Krankheitsbilder sein können, so unterschiedlich und differenziert sind auch die Behandlungskonzepte. „Dabei kommt es nicht nur auf eine medizinisch einwandfreie Versorgung an – auch die psychologische Komponente darf nicht unbeachtet bleiben“, unterstrich Dr. Marian Maier, Mitinitiator der Veranstaltung. Chronische Wunden können für die betroffenen Patienten eine erhebliche psychische Belastung darstellen. Nicht selten werden derartige Wunden – beispielsweise Genitalkarzinome – aus Scham lange Zeit geheim gehalten, was zu einer erheblichen Verschlimmerung des Krankheitsbildes und entsprechend aufwändigen operativen Eingriffen und Nachbehandlungen führen kann. „Wie in vielen anderen Bereichen ist auch hier Vorsorge entscheidend und kann eine weitgehende Ausprägung der Wunde verhindern“, so Dr. Marian Maier. Wie entsprechende Vorsorgemaßnahmen aussehen können – auch darüber wurde im Fortbildungsprogramm ausführlich gesprochen.

Im Anschluss hatten die teilnehmenden Fachkräfte Gelegenheit zum gemeinsamen Austausch. Das Wundsymposium wurde durch informative Präsentationen führender europäischer Hersteller medizinischer Pflegeprodukte ergänzt, die modernstes Versorgungsmaterial vorstellten. 

Das Wundsymposium schloss für alle Teilnehmer mit einem Zertifikat und Fortbildungspunkten nach dem Fortbildungsprogramm der Bayerischen Landesärztekammer sowie Rezertifizierungspunkten der Initiative chronische Wunde e.V. (für Wundexperten ICW ®, Fachtherapeuten ICW®  und Pflegetherapeuten ICW®) ab.

Das Ambiente der Himmelkroner Eventarena überzeugte mit ansprechender Beleuchtung in den Farben des Klinikums und dem an die Wand projizierten Klinik-Logo. Auch kulinarisch war das Wundsymposium ein Highlight. Dank der Frankenfarm wurden die Teilnehmer des Kongresses mit fränkischen Schmankerln verwöhnt.