Medizinische_Kompressionstherapie_der_Extremitaeten_Stiffness_ronald_beyerlein

Medizinische Kompressionstherapie der Extremitäten – Stiffness

Wegen der umgekehrten Proportionalität des Andrucks zum Radius soll in kritischen Fällen (z. B. Kachexie), bei kleinen Radien (z. B. Knöchelregion) sowie bei außergewöhnlichen Änderungen der Beinumfänge (z. B. Bisgaard ́sche Kulissen, Achillessehne) eine Auf- und Abpolsterung von Umfangdifferenzen unter der Kompressionsversorgung erfolgen, um einerseits die Wirksamkeit zu steigern und andererseits einer Druckschädigung vorzubeugen.

Medizinische_Kompressionstherapie_der_Extremitaeten_Stiffness_ronald_beyerlein

Stiffness:

Für die klinische und hämodynamische Wirkung der Kompressionsversorgung ist es aber auch entscheidend, in welchem Umfang das Kompressionsmittel dem zunehmenden Umfang bei Bewegung, bei der Ödembildung oder beim Wechsel von liegender zu stehender Körperposition widersteht und damit zu einer Drucksteigerung unter der Kompressionsversorgung beiträgt.

Medizinische_Kompressionstherapie_der_Extremitaeten_Stiffness_ronald_beyerlein

Diese Eigenschaft des Kompressionsmaterials bezeichnet man als Stiffness. Unter sehr dehnbaren Materialien kommt es dabei nur zu einem geringen Druckanstieg, während dieser unter wenig dehnbaren Materialien sehr groß sein kann. Als Static Stiffness Index (SSI) wird der Druckanstieg unter dem Kompressionsmittel beim Wechsel von liegender zu stehender Körperposition bezeichnet4. Bei gleichem Andruck kann der SSI bei verschiedenen Materialien stark variieren.

(Quelle: Leitlinie: Medizinische Kompressionstherapie der Extremitäten mit Medizinischem Kompressionsstrumpf (MKS), Phlebologischem Kompressionsverband (PKV) und Medizinischen adaptiven Kompressionssystemen (MAK)AWMF-Registernummer: 037/005)